An Eurydike
Fassung für Streichorchester [1984] | Dauer: 19’00“
Entstanden während der Wiener Studienjahre stellt dieses Stück die erste Auseinandersetzung von Martin Lichtfuss mit der Formation des Streichquartetts dar. 1983 stellte der Komponist eine Fassung für Streichorchester her.
Die einzelnen Sätze sind trotz ihrer programmatischen Titel primär als Stimmungsmusik anzusehen; der zweite Satz bildet dabei in seiner Dreiteiligkeit den Kern des Werkes.
Ausgangspunkt der Gestaltung war die Deutung des mythologischen Geschehens als „Traum“: Ein erster Abschnitt schildert die Unterwelt als Symbol des Schlafes, als Sphäre des Unterbewusstseins, in der uns vertraute Personen schattenhaft, aber nicht körperlich präsent erscheinen. Die Begegnung Orpheus‘ mit der Toten und der Wunsch, Eurydike wiederzusehen, also auch physisch wahrzunehmen, führen zur Erkenntnis der Realität, dem Erwachen aus der Phantasievorstellung. Nach einer kurzen Klage versinkt die Traumgestalt wieder ins Reich der „Nacht“. Orpheus bleibt die „Erinnerung“.
Presse
Am Beginn als gewichtigstes Werk des Abends »An Eurydike« von Martin Lichtfuss, eine Art Streichersymphonie in drei Sätzen von starker Ausdruckskraft, eine bohrende Musik, hinter der sich graue Angst zu verbergen scheint.
Das Publikum hat das Stück verstanden und zollte dem als überlegenen Dirigenten des Abends agierenden Komponisten herzlichen Beifall.
Balduin Sulzer, Kronenzeitung 15-
1. Klage:
2. Nacht:
3. Erinnerung:
Brünner Kammerorchester; Dirigent: Jan Stych