Suite für Orgel

[1982] | Dauer: 12’30“

1982 stellte Martin Lichtfuss einige kürzere Stücke für Orgel zu einer Suite zusammen. Die einzelnen Sätze waren zu verschiedenen Anlässen geschrieben worden und hatten zum Teil sonderbare Entstehungsgeschichten. So wünschte sich z.B. ein Freund des Komponisten zu seiner bevorstehenden Hochzeit einen Tango — der Tango wurde geschrieben, die Hochzeit jedoch fand nie statt …

Die fünf Stücke sind alle in sich geschlossen und selbständig und können daher auch einzeln gespielt werden. Trotzdem stehen sie stilistisch in engem Zusammenhang: Hatte sich Martin Lichtfuss in seiner Fantasie für Orgel (1979) von der Form und vom Spannungsverlauf her noch weitgehend an den Orgelwerken Bachs orientiert, so versucht er in der Suite, die klanglichen Möglichkeiten der Orgel durch den möglichst farbigen Einsatz verschiedener Register zu nutzen. Polyrhythmik und Poly¬tonalität, zwei Kompositionsprinzipien, die der Komponist auch in anderen Werken konsequent verfolgt, verbinden sich hier also mit dem Mittel des Klang Kontrasts, das auf der Orgel in idealer Weise genützt werden kann.

Die einzelnen Stücke sind alle rein konzertant und von tänzerischem Schwung erfüllt, wenn auch eine konkrete Tanzform nur dem zweiten Satz zu Grunde liegt.