
“Verheißung” – Tiroler Kammerorchester InnStrumenti
AUDIO / CD
Sieben Komponist:innen nähern sich mit Orchesterwerken auf dieser CD mit ihren ganz unterschiedlichen Ansätzen dem Thema „Verheißung“ und starten damit den Versuch einer musikalischen Prophezeiung und Voraussage. Allgegenwärtige Themen – wie Gewalt und Frieden, Fluss und Innehalten, Leben nach dem Tod, dem „Nun“ und dem „Dann“, die frohe und doch stille Seele und der schwesterliche Zusammenschluss – werden mit unterschiedlichen musikalischen Mitteln aufgegriffen. Die Uraufführungen wurden im Rahmen von drei Abenden der Konzertreihe Sakrale Musik/ Stimmen in unserer Zeit in der wunderbaren Atmosphäre und Akustik der Wallfahrtskirche Götzens realisiert.
In … per speculum … von Gerald Resch wirken das „Nun“ und das vage imaginierte „Dann“ suggestiv auf das Musik-Erfinden des Komponisten. Den Solopart gestaltet der international erfolgreiche Tiroler Saxophonist Andreas Mader.
Sie stürzt die Mächtigen von Anto Sophia Manhartsberger entwickelt sich anhand der Erzählung feministischer Befreiung – ausgehend vom schwesterlichen Zusammenschluss, dem Aufbegehren, der Neuverhandlung der Machtverhältnisse und schließlich einem einvernehmlichen Neuanfang, in dem das Stück als freie Improvisation ausklingt.
In Franz Baurs Magnificat verbreitet sich eine helle, lichtdurchflutete Stimmung, die wie ein großer Bogen vom Anfang bis zum Schluss das musikalische Geschehen bestimmt. Über allem schwebt unaufhaltsam die frohe und doch stille Seele. Den anspruchsvollen Orgelpart gestaltet Albert Knapp, den Sopranpart interpretiert Maria Erlacher, und auf der Violine und der Harfe sind Annette und Martha Fritz zu hören.
Der Tiroler Komponist Elias Praxmarer hat in seiner Komposition Prophetes den Kontrast zwischen der Verheißung schrecklicher Kriegsereignisse und heilsbringender Hoffnung durch einen Erlöser musikalisch verarbeitet – solistisch ist dabei die Mezzosopranistin Eva Schöler zu hören.
Mit einer breit ausschwingenden Trompetenmelodie beginnt … luceat … von Martin Lichtfuss, das als Paradoxie zwischen „horizontalem“ Fluss und „vertikalem“ Innehalten verstanden werden möchte.
Christian Wegscheider stellt die Frage Was kommt? und ergründet die menschliche Vorstellung vom Leben nach dem Tod.
Abschließend stellt Benedikt Huber mit seinem Werk … and the trumpets fell silent … musikalisch fest, dass erst die letzte Trompete als Verkünderin des Untergangs schweigen muss, damit das Ewige Licht erstrahlen kann – hell, friedlich und klar.